Veranstaltungen

Die destruktive kritik ver­anstaltet regel­mäßig Vor­träge und Dis­kussionen zu aktuellen poli­tischen Ent­wick­lungen sowie grund­legenden Fragen zu Staat und Kapital. Hierbei wird geklärt, wie und warum Staat und Kapital eine Welt schaffen, die der Mehr­heit der Leute alles andere als bekommt.

Wenn Ihr per E‑Mail über unsere Veran­staltungen infor­miert werden möchtet, so schreibt einfach eine Mail an unsere Kontakt­adresse mit dem Betreff „Veranstaltungen dk“.

Montag, 16. Juni 2025, 19:00 Uhr
Jugendgästehaus Aasee
Bismarckallee 31, 48151 Münster

Deutschland und seine Migration

Diskussion über den gleichnamigen Artikel aus dem GegenStandpunkt 1-2025

Im vorgezogenen Wahlkampf 2025 waren Migration und die Migranten nicht bloß das beherrschende Thema: Praktisch war Deutschlands demokratischer Diskurs von dem Konsens bestimmt, dass nichts für die Nation wichtiger sei als die Verminderung der Zahl der Zuwanderer, am besten auf Null oder wenigstens so weit, wie Europas allzu menschenfreundliche Rechtslage es hergibt. Von der Sache selbst, der organisierten und der nicht bestellten Vergrößerung der andernfalls tendenziell schrumpfenden Bevölkerung, war dabei am wenigsten die Rede. Im Artikel findet sich daher ein Bericht über die Sache und Anmerkungen zum Grund dafür, dass die Migration die ewige Nr. 1 unter den Lieblingsaufregern des staatstragenden Politisierens ist. An den Migranten liegt das nämlich nicht, schon gar nicht an den anderswo geborenen Einzelexemplaren der beträchtlichen Anzahl Mörder und Attentäter, die in Deutschland zu Hause sind. Grund für die konkurrenzlos vorrangige Problematisierung des Zuwanderungswesens ist vielmehr das politische Gewissen, das regierende Volksvertreter sich daraus machen, dass sie aus Sorge um den Personalbestand des nationalen Kapitalstandorts und die menschliche Massenbasis ihrer Macht die demographischen Lücken ihres Volkskörpers mit Volksfremden auffüllen und sogar noch unbestellten Zuwachs zulassen. Im Bewusstsein und vom Standpunkt ihrer Verantwortung vor Volk und Geschichte befassen sie sich und ihr wahlberechtigtes Publikum ganz furchtbar gern mit der politmoralischen Grundsatzfrage der Überfremdung, wenn sie aus besten imperialistischen Gründen die Weltbevölkerung so mobil machen, dass auch Deutschlands Urbevölkerung sich in den Status eines Stücks Weltbevölkerung versetzt findet.

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Die Fachschaften Politik und Soziologie laden
die Gruppe destruktive kritik und

Usama Taraben

Redakteur der Zeitschrift GegenStandpunkt
zur Buchvorstellung und Diskussion ein.

Montag, 30. Juni 2025, 18:30 Uhr
Hörsaal SCH 100.2
(Institut für Politikwissenschaft)
Scharnhorststr. 100, 48151 Münster

Unvernünftig, unverbesserlich:

Arbeit und Reichtum im Kapitalismus

Alle brauchen Arbeit – viele finden keine. Man kann das für ein soziales Problem halten und sich vorstellen, „Beschäftigungsförderung“ wäre die passende Antwort, mit staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und einer Senkung der Lohnnebenkosten, mit der „Schaffung von neuen Arbeitsplätzen“ durch Teilzeit- und Leiharbeit, oder wie auch immer. Über eine gewisse Absurdität muss man sich dabei allerdings schon hinwegsetzen: Wenn es nicht mehr so viel zu tun gibt, das Nötige von weniger Leuten in kürzerer Zeit zu erledigen ist – warum braucht dann überhaupt jeder Arbeit und so viele vollgepackte Arbeitsstunden, um leben zu können? Dass weniger Arbeit ersparte Mühe bedeutet: Warum gilt die Gleichung nicht?

Es liegt eben doch noch etwas anderes vor als eine „soziale Problemlage“, und jeder weiß auch was: Dass so viele Leute keine Arbeit finden, liegt an einem ökonomischen Problem. Arbeit unterbleibt, wenn sie nicht rentabel ist, wenn sie dem Unternehmen, in dem und für das sie stattfindet, nicht genügend Geldertrag einbringt. Wenn das so ist, dann findet Arbeit aber auch nur deswegen statt, weil und damit sie einem Unternehmen Gelderträge verschafft. Aus keinem anderen Grund unterbleibt sie dann eben auch, wenn sie nämlich nicht genügend Geld bringt.

Man sollte deswegen auch nicht die Rede vom sozialen Problem „Arbeitslosigkeit“ für die Sache nehmen und mehr Anstrengungen für „Beschäftigung“ einklagen. Die Absurdität des Systems, der Grund seiner Schädlichkeit für die Masse seiner Insassen, liegt nicht darin, dass Arbeit nicht stattfindet, wenn sie nicht rentabel ist, sondern dass sie stattfindet, weil es um Rentabilität geht. Seine soziale Gemeinheit beginnt nicht damit, dass die Leute, die Arbeit brauchen, oft keine finden; sie besteht schon darin, dass sie eine bezahlte Arbeit brauchen. Dass sie dann noch nicht einmal sicher sein können, eine zu finden, folgt daraus von ganz allein.